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egs-erfahrungen
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Text File
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1993-08-16
|
4KB
|
72 lines
EGS-Erfahrungen
Quelle: Amiga-Magazin-PD 5/93 Disk 4 (zwei Disketten!!!)
Auf den oben genannten PD-Disks findet man das komplette EGS-System - aber
halt, was ist EGS denn überhaupt?
Das EGS-System besteht aus einer ganzen Reihe von normalen Amiga-Libraries.
Alle diese Libraries unterstützen Programmierer bei der Entwicklung von
Programmen mit EGS-Oberfläche, die einige Besonderheiten aufweisen:
EGS ist so programmiert, daß es die Grafikfähigkeiten des System auf dem
es läuft, optimal ausnutzt. Mehrere Grafikkarten unterstützten EGS, aber
es funktioniert natürlich auch auf normalen Amigas und auch dort wird das
vorhandene Chipset möglichst gut ausgenutzt. EGS hat dazu immer eine True-
Color-Grafik mit 16,8 Mio. Farben im Speicher die zur Darstellung evtl.
wieder heruntergerechnet werden muß.
EGS - Enhanced Graphics System - wurde also vor allem für Grafikprogramme
entwickelt die auf allen Konfigurationen laufen sollen ohne das sich der
Programmierer um irgendwelche Besonderheiten der einzelnen Rechner kümmern
muß.
Bei Grafik geht es natürlich vor allem um Farben, und um auch auf einem
alten Amiga möglichst bunte Grafiken zu erreichen mischt EGS mittels
"Dithering" die vorhandenen Farben zu "neuen". Dithering bezeichnet die
Technik, eine neue Farbabstufung durch pixelweises Nebeneinandersetzen von
bereits vorhandenen Farben zu bekommen. Bei hohen Auflösungen geht das
recht gut, bei niedrigen weniger.
Für Programmierer ist EGS also eine angenehme Sache, aber auch der Benutzer
kommt in den Genuß einer guten Benutzeroberfläche. Die Workbench ist aller-
ding kein Maßstab, schließlich bietet EGS (noch) nicht die Möglichkeit
wie auf der Workbench mit Dateien zu arbeiten. Außerdem ist die Geschwindig-
keit von EGS (durch die interne True-Color Darstellung) wesentlich langsamer
als die unserer Workbench.
Soweit also zum Prinzip. Da die Rechner ja immer schneller werden, ist es
gut möglich das bald eine Flut von EGS-Programmen auf uns losbricht. Naja,
ganz so extrem ist es wohl nicht, aber wer das interne Prinzip kennt kann
mit einem Programm wohl besser Arbeiten, deshalb auch dieser Text.
Auf der Amiga-Magazin-PD-Disk befinden sich mehrere Beispielprogramme, die
an sich ziemlich schwachsinnig sind (was will man mit einem True-Color
MouseWatcher, Editor oder Taschenrechner?), aber sie zeigen eben das mit
EGS nicht nur Grafikprogramme möglich sind.
Die EGS-Programme haben im Grunde dieselben Gadget-Typen wie OS2.0, die
Bedienung der Pull-Down-Menüs ist allerdings verändert: Sie sind nicht
an der Screen-Leiste angebracht, sondern am oberen Window-Rand und sie
lassen sich abkoppeln und danach beliebig positionieren.
Noch ein ganz wichtiges Feature: Grundsätzlich sind alle EGS-Windows in
ihrer Größe veränderbar, der Window-Inhalt (Gadgets etc.) passt sich in
seiner Größe der des Windows an. Man hat also eine Auflösungs-unabhängige
Benutzeroberfläche!
Es gibt auf der Disk auch noch einen Funktionsplotter (dazu kann ich nicht
viel sagen, nur das er recht langsam ist...) und einige Preferences z.B.
für die Mousezeiger. Ja richtig, "DIE Mousezeiger" - es gibt für alle
möglichen und unmöglichen Programmzustände und Situation einen eigenen
Mousezeiger der beliebig verändert werden kann.
Im Moment ist das EGS-System also für die meisten wohl nur ein interessantes
Spielzeug, für Leute mit schnellem Rechner (68030 oder höher) könnte es in
Zukunft die Alternative zur Workbench werden, denn auch ein Workbench-Ersatz ist
geplant...
Daniel Naber